Das Badezimmer neu gestalten Tipps vom Profi

Das eigene Badezimmer wird nur sehr selten von Grund auf verändert, durchschnittlich 2-3 Mal im Leben. Der langsame Verfall dazwischen, der sich in vielen Facetten zeigt, wird oft erst spät wahrgenommen. Welche Alarmzeichen es gibt, worauf man bei der Sanierung achten sollte und welche Möglichkeiten es gibt, verraten wir hier.

In die Jahre gekommen?

Ob das Badezimmer mit all seinem Inhalt die besten Jahre bereits hinter sich hat, erkennt man an vielen verschiedenen Ecken und Enden. Etwa eine rostige Wanne, stark verkalkte und nicht zu tropfen aufhörende Armaturen, kaputte Abflüsse die laufend Verstopfungen heraufbeschwören, nasse Flecken in der Wand, die auf undichte Leitungen hindeuten. Und ganz offensichtlich wird es bei lockeren oder vielleicht sogar schon herabfallenden Fliesen. Ebenso bei rissigen Oberflächen, die trotz sorgfältigem Putzen nur noch matt und traurig aussehen. Breiten sich Schimmel oder Rost genüsslich im Bad aus, ist Alarmstufe rot angesagt. Jetzt ist es Zeit zu handeln.

Außen hui, innen pfui?

Wer sein Bad auf Vordermann bringen möchte, sollte nicht nur an neue Fliesen oder Einrichtung denken. Ein Blick vom Fachmann auf sämtliche Leitungen ist sehr empfehlenswert. Brüchige Leitungen in der Mauer sollten ebenso erneuert werden wie veraltete Technik, Elektroleitungen und Beleuchtung inklusive. Schmeißt man auch noch alte Stromfresser raus, kann langfristig gespart und das Risiko für einen Wasserrohrbruch oder Kurzschluss deutlich reduziert werden.

Heute schon an morgen denken

Bedürfnisse ändern sich im Laufe des Lebens. Daran sollte man bei der Neugestaltung seines Badezimmers unbedingt denken. Wie viele Personen werden das Bad künftig benützen? Und werde ich in 10 Jahren noch so einfach über den Wannenrand steigen können oder sorge ich vielleicht gleich mit einer bodenebenen Dusche oder einer Wannentür vor?

Must-haves im neuen Bad

Aus Sicht des Fachmanns sind gut funktionierende Abflüsse mit ausreichendem Gefälle sehr wichtig. Ebenso ein normgerecht isolierter Nassbereich und im Idealfall kommen Thermostat-Armaturen zum Einsatz.

Verschiedene Sanierungsstufen

Um festzustellen, was alles saniert werden muss, lohnt sich ein Blick auf die Gegebenheiten des vorhandenen Badezimmers. Ein Fachmann weiß genau, wo er hinsehen muss. Im Altbau ist der Austausch sämtlicher Leitungen, inklusive Elektroleitungen, oft dringend erforderlich. Ist dies nicht der Fall, kann man sich auf alles Sichtbare im Bad konzentrieren – von der Verfliesung bis zur Einrichtung. Was ausgetauscht oder verändert wird, ist in erster Linie von den Bedürfnissen des Badbesitzers abhängig. Geht es etwa darum, möglichst bis in hohe Alter eigenständig bleiben zu können, reicht in vielen Fällen eine Teilsanierung aus. Darunter versteht man den Umbau der Wanne auf eine möglichst bodenebene Dusche. Oder man behält sein Badezimmer und lässt schnell, einfach und kostengünstig eine Tür in die bestehende Wanne einbauen. Sinnvollerweise kombiniert man die Wannentür mit weiteren nützlichen Helfern, etwa Haltegriffe, rutschfeste Matten oder Anti-Rutsch-Beschichtung in der Wanne. Auch die Beleuchtung spielt eine wichtige Rolle in einem seniorengerechten Bad, um mögliche Höhenunterschiede oder andere Stolperfallen nicht zu übersehen.

Eine Frage des Geldes?

Für ein neues Badezimmer gibt es – ähnlich wie beim Autokauf – verschiedene Ausführungen in unterschiedlichen Preisklassen. Die Frage ist hier: Was will ich und was ist es mir wert? Soll es ein komplett neues Bad sein oder reicht die Verwandlung in ein barrierearmes Bad? Die Preisspanne liegt bei unter 3.000 bis rund 10.000 Euro. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem die Frage, wie lange die Umbauarbeiten andauern. Während die Wannentür innerhalb eines Arbeitstages eingebaut ist, dauert eine komplette Sanierung – sofern sie vom Fachmann ausgeführt wird – rund 5-7 Werktage.

Sparpotential

Wer ein sicheres, seniorengerechtes Badezimmer möchte, braucht oft keine Komplettsanierung. Die kostengünstige Alternative des Wannentüreinbaus spart viel Geld und Zeit. Ist eine Komplettsanierung angesagt, sollte man insbesondere bei der Wahl der Fliesen die Preise vergleichen – hier gibt es große Unterschiede.

Sinnvoll sparen kann man nur langfristig, indem man auf Qualitätsware setzt. Sie hält lange und kann im Bedarfsfall meist repariert werden.

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