Gesund baden

 Es gibt wohl kaum einen anderen Ort, an dem wir uns so wohl fühlen wie im warmen Wasser in der Badewanne. Forschern zufolge liegt das unter anderem daran, weil wir schon als Embryo im Wasser waren, bei kuschelig warmen 37 °C. Im Wasser fühlen wir uns leicht, es entspannt Muskeln und Psyche, entlastet das Immunsystem und regt die Organe an. Damit das Vollbad auch tatsächlich seine entspannende und gesundheitsfördernde Wirkung entfalten kann, gilt es ein paar Punkte zu beachten.

Nicht zu heiß, nicht zu lang

Um den Kreislauf zu schonen, sind die Temperatur und die Badedauer entscheidend. Ebenso für unsere Haut. Denn so paradox es klingt, das Wasser trocknet unsere Haut aus. Optimal ist ein Bad bei rund 38 °C warmem Wasser, für 10 bis 15 Minuten. Wer es gerne duftend mag, kann einen geeigneten Badezusatz verwendet. Hier lohnt sich ein genauer Blick auf die Inhaltsstoffe. Viele Produkte enthalten entfettende Substanzen, besser wären hingegen rückfettende. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift am besten zu Naturkosmetik – um mögliche haut- oder umweltschädigende Inhaltsstoffe zu vermeiden. Wer trockene Haut hat oder vielleicht an Neurodermitis oder Schuppenflechte leidet, findet auch medizinische Badezusätze im Handel oder in der Apotheke. Im Zweifelsfall beraten lassen.

Danach: Pflege und Ruhe

Nach dem entspannten Bad langsam aufstehen und die Wanne am besten durch die Wannentür verlassen. Da der Kreislauf vermutlich nach dieser Ruhephase im warmen Nass noch nicht wieder ganz auf Touren ist, sollte man besonders vorsichtig sein, um nicht auszurutschen oder vielleicht sogar das Gleichgewicht zu verlieren.

Die Haut freut sich jetzt ganz besonders über reichhaltige Pflege. So kann man ihr die durch das Bad entzogene Feuchtigkeit wieder zurück geben. Und danach ist es Zeit für eine kleine Pause. Einfach mal eine gute halbe Stunde hinsetzen oder hinlegen und genießen. Bitte auch nach der Pause nicht einfach gleich wieder aufstehen. Bringen Sie zuerst mit gezielten Bewegungen Ihren Kreislauf wieder in Schwung, beispielsweise durch das Kreisen der Füße und Handgelenke oder sanfte Bewegungen mit den Beinen.

Baden als Einschlafhilfe

Wer Probleme beim Einschlafen hat, könnte es einmal mit einem Bad kurz vor dem zu Bett gehen versuchen. Normalerweise senkt sich unsere Körpertemperatur zum Abend hin ab, was zur Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin führt. Das Wannenbad hilft nun auf zwei Wegen: Es entspannt, bringt uns dazu unsere Gedanken zu sortieren und abzuschalten. Es führt aber auch zur Erweiterung der Blutgefäße, was wiederum überschüssige Wärme aus unserem Körper leitet. Nach dem Baden kühlen wir dadurch schneller ab und werden müde. Dann heißt es schnell ab ins Bett im kühlen Schlafzimmer.

Wo Baden noch hilft

Wussten Sie, dass Wannenbaden sogar bei Depressionen helfen kann? Während die wohltuende Wirkung des richtigen Badens etwa bei Gelenkserkrankungen oder Erkältungen bekannt ist, ist sie bei Depressionen noch weitgehend unbekannt. Forscher der Universität Freiburg fanden dies heraus. Das Wannenbaden soll der Studie zufolge die Schlafqualität verbessern und den Serotoninspiegel anheben.

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