Schimmel im Badezimmer
Unglaubliche 250.000 Schimmelarten gibt es Experten zufolge weltweit, weniger als die Hälfte davon konnte bisher konkret bestimmt werden. Obwohl er in vielen Bereichen unseres Lebens zum Einsatz kommt, etwa zum Veredeln von Lebensmitteln wie Schimmelkäse oder Bier, hat er ein schlechtes Image. Und das zu recht: Denn am falschen Ort – allen voran im Badezimmer – kann er gesundheitsschädigend sein und muss daher so früh wie möglich bekämpft werden. In seltenen Fällen reichen Hausmitteln oder Chlor, meist jedoch sind spezielle Schimmelreiniger und im Extremfall ebenso wie im Zweifelsfall ist der Fachmann gefordert.
Schimmel erfolgreich beseitigen
Da Schimmel Sporen bildet und somit tief in die verschiedenen Materialien eintauchen kann, reichen Hausmittel wie Essig oder Essigessenz oft nicht aus um ihn rückstandsfrei zu entfernen. Spezielle Schimmelentferner sind gefragt. Wasserstoffperoxid wirkt gut gegen Schimmelpilz, auch Brennspiritus und Wepos sind gute Schimmelentferner, manche schwören auf hochprozentigen Isopropanol Alkohol. Bleichende Mittel wie Chlor hingegen lassen den Schimmel nur oberflächlich verschwinden. Um den richtigen Reiniger bzw. Schimmelentferner zu finden, muss man erst mittels Schimmeltest herausfinden, um welche der vielen Schimmelarten es sich handelt.
Dann geht’s ran ans Werk, der Kampf gegen den Schimmelpilz kann beginnen. Man muss dabei besonders gründlich sein, denn Schimmelsporen können weit verbreitet sein. Auch Fugen – normale Fliesenfugen und Silikonfugen – sind häufig von Pilzsporen betroffen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, sollten befallene Silikonfugen ausgetauscht werden. In Fällen leichten Schimmelbefalls kann eine Fugenbürste in Kombination mit Schimmelspray oder Brennspiritus gute Dienste leisten um die Fugen von den verschiedenen Schimmelpilzarten zu befreien. Doch gerade bei diesem Thema gilt der eigenen Gesundheit zuliebe: lieber zu viel als zu wenig.
Massiven, großflächigen Schimmelbefall sollten Sie unbedingt von einem Fachmann entfernen lassen. Er führt einen Schimmeltest durch und informiert Sie über die nötigen Schritte. In manchen Fällen ist nach der erfolgreichen Schimmelbehandlung das Anbringen einer Dampfsperrfolie ratsam um das erneute Auftreten des Schimmels zu verhindern.
Schimmel vorbeugen
Im Kampf gegen (erneute) Schimmelbildung spielt richtiges Lüften im Badezimmer eine besonders wichtige Rolle. Denn feuchte Raumluft und Wasserdampf bieten optimalen Schimmelnährboden. Um die ideale Luftfeuchtigkeit zu erreichen, ist mehrmals täglich lüften optimal. Dabei wird das Fenster 10-15 Minuten lang ganz geöffnet, nicht nur gekippt. Und auch wenn es gerade in der kalten Jahreszeit verlockend ist, statt dem Fenster die Badezimmertür zu öffnen: Tun Sie es nicht. Dadurch gelangt die feuchte Luft aus dem Badezimmer in andere Räume und das Risiko von Schimmelbefall verschiebt sich in das nächstgelegene Zimmer.
Neben regelmäßigem Luftaustausch durchs offene Fenster ist es empfehlenswert, nasse Stellen, z. B. in der Dusche, an der Kabinentür oder am Boden, trockenzuwischen, und Duschvorhänge gut abtropfen zu lassen oder ebenfalls mit einem Tuch abzutrocknen.
Fazit: Wer regelmäßig lüftet und das gesamte Bad – bitte auch die Fliesenfugen nicht vergessen – ordentlich sauber hält, bietet Schimmel wenig Angriffsfläche. Ob man beim Putzen auf Hausmittel wie Essig oder Essigessenz, auf Chlor oder andere Reinigungsmittel setzt, spielt in diesem Fall keine Rolle.
Noch eine letzte Anmerkung zum Schluss: Ist Ihre Wohnung von Schimmel befallen, sprechen Sie mit Ihrem Vermieter über eine mögliche Mietminderung. Immerhin bringt Schimmelbeseitigung Kosten- und Zeitaufwand mit sich und ist zudem gesundheitsschädigend.